Ein Bericht von Gisela Matschl über die Situation in Mae Luiza
Ostern mit seinen kirchlichen Ritualen und Traditionen – das war schon lange ein Traum von Isabella Watzlawek, Moni Aigner und Gisela Matschl. Heuer wurde aus dem Traum Wirklichkeit. So traumhaft war die Situation in Mae Luiza allerdings nicht! Die Probleme in Zusammenhang mit Corona sind unübersehbar. Nichts ist wie vor zwei Jahren. Das ist in allen Einrichtungen deutlich, die von Centro Socio geführt werden.
Die Bewohner des Altenheims haben ihre Lebensfreude verloren, sie hatten 2 Jahre keinen Kontakt zur Außenwelt – was sie früher sehr lebendig gehalten hatte.
Mehr als 2 Jahre gab es keinerlei Unterricht für die Kinder und Jugendlichen in der staatlichen Schule. Auch das Casa Crescer, die Musikschule und der Kindergarten haben erst nach knapp eineinhalb Jahren wieder in kleinen Schritten die Türen geöffnet. Zu groß war die Angst vor einer gesundheitlichen Katastrophe.
Jetzt findet wieder Unterricht statt. Dabei kam zum Vorschein, dass der Analphabetismus unter den Jugendlichen wieder angestiegen ist. Ein Jugendlicher, der zwei Jahre keinen Unterricht hat, verlernt das Lesen und Schreiben wieder, wenn es keine Bücher zuhause gibt – und das ist immer noch Realität in Mae Luiza.
Doch mit Hilfe der Unterstützer auch in der Pfarrgemeinde St. Michael in Kochel können zwei zusätzliche Gruppen im Casa Crescer eröffnet werden. Eine neue Lehrerin ist ehemalige Schülerin dieser Ergänzungsschule. Sie möchte die Chance, die sie hatte, auch an andere Jugendliche weitergeben…
Gisela Matschl